8. November 2024
Die Auswirkungen von 3D-Scannern auf NASCAR-Stockcar-Rennen Artikel lesen
Die MRA Klement GmbH wurde Anfang der 1980er Jahre gegründet und hat ihre Wurzeln im Rennsport. Daher auch der Name: MRA = Motorcycle Racing Accessories. In den ersten Jahren produzierte MRA Produkte wie Verkleidungen, Scheiben und Höckersitze für den Rennsport. Ende der achtziger Jahre spezialisierte sich MRA ausschließlich auf die Entwicklung und Produktion von Motorrad-Windschutzscheiben.
Seit einiger Zeit kommt bei MRA der 3D-Scanner HandySCAN 307 zum Einsatz, um die Verkleidungsscheiben von Motorrädern sowie deren Kanten und Bohrungen aufzunehmen. Außerdem werden Befestigungspunkte am Motorrad gescannt, an denen später Haltebleche montiert werden sollen. Diese kommen zum Einsatz, wenn es sich bei dem Motorrad z.B. um ein ‚Naked Bike‘ ohne Verkleidung handelt. Per 3D-Druck werden im Anschluss Prototypen erstellt, die dann am Motorrad ausprobiert und auf Passgenauigkeit, Befestigung und Fahrtauglichkeit hin überprüft werden. Modifikationen lassen sich am PC leicht bewerkstelligen. Wenn alles passt, wird eine Form hergestellt, mit deren Hilfe die Serienproduktion gestartet werden kann.
Zuvor wurde die Datenabnahme an Verkleidungsscheiben und Befestigungspunkten an der Scheibe mittels MicroScribe durchgeführt, was zu einer ungenauen Datenabnahme führte, da nur Informationen zum untersuchten Punkt erfasst werden konnten, nicht aber, was um diesen herum passierte. Der daraus entstandene 3D-Druck der Prototypen war in der Folge nicht immer perfekt und das entsprechende Motorrad musste somit wiederholte Male zur Nachbesserung ins Haus geholt werden. Weitere 3D-Drucke waren die Folge.
Vor der Anschaffung des 3D-Scanners erforderte die bis dahin angewandte Technik daher viel manuelle Arbeit und Zeit bei der Erstellung der Form. Es musste vermehrt ausprobiert und nachjustiert werden. So machte MRA sich auf die Suche nach einer Technik, die reflektierende und durchsichtige Oberflächen erfassen konnte. Dabei sollte sichergestellt werden, dass eine Effizienzsteigerung mit dem Einsatz der Technologie einherging – ein aufwändiges Vorbereiten von Oberflächen sollte minimiert werden.
Der HandySCAN 3D von Creaform schafft nun Abhilfe. Er erfasst schnell und präzise umfassende Informationen zu Montagepunkten und deren Umgebung in Echtzeit und verbessert den Produktentwicklungsprozess. So wird sichergestellt, dass alle 3D-Drucke auf Anhieb passen und Nacharbeiten vermieden wird.
Was hat überzeugt?
Der Erfahrungsaustausch mit bereits bestehenden Anwendern der Creaform-Technologie und das Preis-Leistungsverhältnis überzeugten MRA Klement endgültig von der Anschaffung eines HandySCAN 3D. Die Implementierung war recht einfach und die Bedienung schon nach kurzer Zeit intuitiv zu handhaben.
Selbst durchsichtige Oberflächen wie Windschutzscheiben können mit dem HandySCAN 307 gescannt werden. Hierfür ist es allerdings notwendig – wie bei jeder anderen Scan-Lösung auf dem Markt auch –, durchsichtige Bauteile mit ein Scanspray zu behandeln. Hierfür gibt es auf dem Markt einschlägige Lösungen, bei denen das Spray nach einiger Zeit rückstandslos verschwindet und am Bauteil keine Beschädigungen hinterlässt. Das war für MRA Klement mit das wichtigste Argument.
Eingesprühte Windschutzscheibe und Scan in der Messsoftware VXelements |
Vorteile des portablen Messystems
- Mit dem HandySCAN 307 ist MRA nun in der Lage, viel schnellere und genauere Datenaufnahmen vom Motorrad und Bauteilen zu erstellen.
- Durch den Einsatz des 3D-Scanners kann sichergestellt werden, dass der erste Ausdruck eines Prototyps bereits passt. Auf aufwändige Nacharbeit kann nun verzichtet werden.
- Die Motorräder müssen nun deutlich seltener ins Haus geholt werden, was viel Zeit und Weg spart. Daraus resultiert, dass auch die geforderten Daten für Kraftfahrtbundesamt (KBA) nun einfacher erstellt und archiviert werden können.
- Das Unternehmen freut sich zudem schon auf die Projektsimulation im CAD, da nun auch das gesamte Motorrad eingescannt werden kann. Dies ist für MRA ein großer Zugewinn und im späteren Verlauf sicher auch eine optische Hilfestellung für die Folgekunden.
- Die 3D-Scan-Technologie wird wiederkehrend eingesetzt. Ohne sie wäre eine Umsetzung der Projekte zwar möglich, aber deutlich aufwändiger und langsamer. Auch die Genauigkeit der Prototypen wäre schlechter. Zusätzliches Probieren und Anpassen kämen hinzu.